#DankeLeipzig

Neue Worte, die wir bisher nicht kannten, prägen nun unseren Wortschatz: Inzidenz, Hospitalisierungsrate, Triage, R-Faktor, mRNA, Vektorimpfstoffe und viele mehr. Wissenschaftsfreundlichkeit, aber noch stärker die Wissenschaftsfeindlichkeit haben zugenommen. Es liegt an uns allen Leipzigerinnen und Leipzigern, die Vernünftigen nicht zu verlieren. Die Frage für uns als Gesellschaft wird nicht sein, ob durch die Pandemie ein gesellschaftlicher Schaden eintritt, sondern nur wie hoch dieser ausfallen wird. Wir dürfen uns nichts vormachen, wenn Menschen auf die Straße gehen, die Pandemie leugnen oder sie mit einer Grippe gleichsetzen. Wir dürfen nicht wegschauen oder verharmlosen. Demokratie ist anstrengender geworden, aber relativieren ist keine Meinung, sondern lediglich der einfachere Weg. Wir möchten uns bei allen bedanken, die sich hier klar positionieren und unsere Werte fast jeden Montag verteidigen und für die Impfungen, Rationalität und Wissenschaft werben. Es lohnt der Diskurs, die Anstrengungen und der Widerspruch. Es gibt eine Welt und die Gesundheit für uns alle zu gewinnen. #DankeLeipzig an alle hier Engagierten, die bei Wind und Wetter widersprechen, aufmerksam sind und sich klar positionieren.

Unserer Pflegerinnen und Pfleger in den Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen waren bereits vor der Pandemie stark belastet und sind täglich mit den Folgen der Pandemie konfrontiert. Seit der Pandemie sind die Kolleginnen und Kollegen nur noch im Negativbereich der Kaltreserven unterwegs. Wir verstecken den Tod hinter Mauern der Krankenhäuser, in Alten- und Seniorenheimen und in Krematorien. Berührungen haben die meisten nicht. Und dann versuchen wir an die Vernunft zu appellieren, um Tote in Folge der Pandemie zu verhindern. Die Angst ist offensichtlich so abstrakt, dass die Menschen es nicht an sich heranlassen, es abspalten und sich davon distanzieren. Aber es geschieht. Das pflegende und medizinische Personal sieht das, was die meisten Menschen nie sehen werden oder nicht sehen wollen. Wir haben den Auftrag die Pflegerinnen und Pfleger und das medizinische Personal nicht nur zu beklatschen, sondern langfristig auch zu entlasten. Ein besonderes #DankeLeipzig an die Pflegerinnen und Pfleger sowie das medizinische Personal in den Einrichtungen. Ohne Sie würde es nicht einen Tag funktionieren.

Sehr viele Leipzigerinnen und Leipziger haben bisher das wohnortnahe Angebot wahrgenommen und ließen sich auch nicht durch teilweise lange Wartezeiten abschrecken. Dafür möchten wir Ihnen für Ihre Geduld, liebe Bürgerinnen und Bürger, unseren Dank aussprechen. Alle, die sich impfen lassen, helfen dabei, der Pandemie die Kraft zu nehmen. Wir werden auch weiterhin Potentiale heben, um kurze Wartezeiten und einen barrierearmen Zugang zu garantieren. Wir lassen für Sie nicht in unseren Bemühungen nach. Darum noch einmal unser ausdrücklicher Appell: Lassen sie sich impfen! Jeder Pieks zählt! #DankeLeipzig an die Wartenden, Geduldigen und impfwillige Personen.

An die Leipziger Kulturszene möchten wir fürs Durchhalten trotz Verzicht ein Danke senden. Uns fehlt auch die Kultur. Kultur ist systemrelevant und wichtig für die Aufarbeitung gesellschaftlicher Prozesse, auch außerhalb ökonomischer Nutzenabwägungen. Kultur ist in besonderem Ausmaß von der Pandemie betroffen. Dennoch hat die Kultur in Leipzig immer wieder die Bekämpfung der Pandemie unterstützt, eigene großartige Impfkampagnen initiiert, aufmerksam gemacht, an die Menschen appelliert und für eine kulturelle Öffentlichkeit geworben. Für diese Solidarität, die keine Selbstverständlichkeit ist, möchten wir uns bedanken. Kultur legt den Finger in die Wunde gesellschaftlicher Fehlentwicklungen, hinterfragt und regt an. Wir brauchen Euch auch weiterhin. #DankeLeipzig an die kulturellen Einrichtungen, die außerordentlich betroffen waren und sind.

Von Anfang an war klar, dass der Kampf gegen die Pandemie keine Einzelaktion sein kann. Es bedurfte und bedarf noch immer der gemeinsamen Anstrengung der Hilfsorganisationen, der Stadt Leipzig, des Kommunalen Eigenbetriebes Leipzig/Engelsdorf sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen. Diese gewaltige Aufgabe war und ist nur gemeinsam zu stemmen! Wir danken den Verbänden und Dezernaten der Stadt Leipzig, die parteiübergreifend im Sinne der Pandemiebekämpfung Eigeninteressen in Leipzig zurückstellten und um beste Lösungen gerungen haben. Auch hierdurch sieht es in Leipzig im Vergleich zum übrigen Sachsen noch anders aus. #DankeLeipzig für eine Politik mit Augenmaß und eine parteiübergreifende Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren und den in Leipzig wohnenden Menschen.

Natürlich gibt es auch viele Dinge, die zu kritisieren sind, die hier nicht genannt werden, aber Bestand haben. Aber heute wollen wir auch gemeinsam auf Erreichtes schauen.